Nutzungskonzept

Unser Förderkreis setzt sich für den Erhalt und die umfassende Sanierung der Synagoge durch die Stadt Karlstadt ein. Dazu haben wir ein Nutzungskonzept erarbeitet, über das Sie sich hier in einem kurzen Überblick informieren können.

Das gesamte Konzept finden Sie hier: pdf.-Datei Nutzungskonzept

Überblick über das Konzept:

Die Synagoge hat in der jüdischen Kultur und Religion vor allem drei Bedeutungen:

Sie ist ein Haus des Gebetes (Bet Tefillah),

ein Haus der Versammlung (Bet Knesset)

und ein Haus des Lernens (Bet Midrash)

Da im Novemberpogrom 1938 alle sakralen Gegenstände in der Synagoge Laudenbach zerstört wurden und eine jüdische Gemeinde im Ort nicht mehr existiert, wird sie kein Haus des Gebetes mehr sein. Sie wird auch kein Beispiel für eine möglichst originalgetreu rekonstruierte Synagoge werden.

Aber das Haus kann erhalten werden und neben einem Ort der Erinnerung und der Kultur wieder ein Treffpunkt für junge und alte Menschen, also im ursprünglichen Sinn wieder ein lebendiges Haus der Versammlung und Begegnung sein.

Und sie kann nicht nur für Kinder und Jugendliche wieder zu einem Haus des Lernens werden.

Die spätere Nutzung des Gebäudes soll daher die folgenden vier Bereiche umfassen:

Öffentliche Nutzung durch die Bevölkerung

Die ehemalige Synagoge soll wieder ein Haus der Versammlung sein. Das Gebäude wird als Treffpunkt der Bevölkerung zur Verfügung stehen und damit der Begegnung und des öffentlichen Lebens in Laudenbach dienen.

Kulturelle Nutzung für Veranstaltungen

Die ehemalige Synagoge soll wieder zu einem Haus der Kultur werden. Der Förderkreis organisiert regelmäßig öffentliche Veranstaltungen zu verschiedenen kulturellen Themen. Der Erlös aus den Veranstaltungen trägt zum Unterhalt des Gebäudes bei.

Museale Nutzung der Erinnerung

Die ehemalige Synagoge soll zu einem Haus der Erinnerung werden. Die Räume der Synagoge werden für eine Präsentation der jüdischen Kultur und des erhaltenen Ensembles der Stätten jüdischen Alltagslebens in Laudenbach und in der Region genutzt. Das Leben der jüdischen Laudenbacher steht dabei im Mittelpunkt. Regelmäßige Öffnungszeiten sollen gewährleistet und entsprechend bekannt gemacht werden.

Jugendarbeit

Die ehemalige Synagoge soll zu einem Haus des Lernens werden. Es geht uns dabei um die Weitervermittlung einer lebendigen Erinnerung an jüdisches Leben auf dem Dorf für Kinder und Jugendliche. Juden waren über viele Jahrhunderte bei uns in Laudenbach eine bedeutende Minderheit, die aus dem Dorfleben nicht wegzudenken war. Durch die Auseinandersetzung mit dem Judentum,  durch die Darstellung ihrer Beiträge für unsere westliche Kultur und ihrer Diskriminierung und Verfolgung soll ein menschliches Verständnis für das Leben von Minderheiten in der Gesellschaft geweckt werden. Wir wollen dabei vor allem zu mehr Toleranz und zu einer verständigen Begegnung mit anderen Kulturen und Religionen ermutigen.