Schriftzeichen an der Synagoge

An der nordwestlichen Längsseite der Synagoge befinden sich auf den Basissteinen der Fenstersimse Schriftzeichen, die bisher nicht entziffert werden konnten. Die Zeichen sind an einer sehr exponierten Stelle unterhalb des Chuppasteines, von der Straße aus unmittelbar zu sehen.

Auf dem folgenden Bild sieht man den Chuppastein von 1736 in der Mitte zwischen den Fenstern und die Schrift auf den beiden Fenstersimsen.

Foto: Harburger ca. 1920

Foto: Harburger ca. 1920

Offenbar handelt es sich nur teilweise um hebräische Buchstaben. Theodor Harburger, der das Foto in den 1920 Jahren gemacht hat, vermutet Zeichen mit kabbalistischer Bedeutung, aber auch die ganz profane Erklärung ist vermutet worden, dass ein christlicher Steinmetz sich hier an der hebräischen Schrift geübt hat. Der letzten Version widerspricht jedoch die exponierte Stelle, an der die Zeichen angebracht sind. Würde ein Steinmetz an einer unmittelbar sichtbaren Stelle der Synagoge üben?

6. Ganze Ansicht (4) (2)

Auf der gegenüber liegenden Längsseite der Synagoge waren im Türgesims des Tahraeingangs ebenfalls eine große Zahl von Schriftzeichen angebracht. Die Türe ist heute nicht mehr vorhanden, aber auf einer alten Fotografie sind sie noch deutlich erkennbar. Durch diese Tür wurden die Verstorbenen in den Tahararaum der Synagoge gebracht und auf die Beerdigung vorbereitet.

Taharatüre

Hier ist eine Ausschnittvergrößerung des linken Türgewändes:

Ausschnittvergrößerung.-1

Und hier eine Vergrößerung der rechten Seite:

Taharatüre-3

Auch hier sind die Schriftzeichen an einer sehr exponierten Stelle angebracht und von der Straße aus unmittelbar zu sehen.

Wenn jemand eine Vermutung hat, um was es sich bei diesen Zeichen handeln könnte, so kann er sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Wir freuen uns über jeden Versuch einer Klärung.