Der Förderkreis „Ehemalige Synagoge Laudenbach e.V.“

Führungen
Georg Schirmer
Vorsitzender Förderkreis Ehemalige Synagoge Laudenbach e.V.
09353 – 1509
georg.schirmer@synagoge-laudenbach.de
Feierlichkeiten zur Einweihung der sanierten ehemaligen Synagoge in Laudenbach
Liebe Freunde und Förderer der Synagoge Laudenbach, liebe Besucherinnen und Besucher,
unsere Feierlichkeiten begannen am Freitag, 23. Mai 2025 am Vormittag.
Die Kinder der vierten Klassen der Grundschule Karlstadt pflanzten in einem festlichen Akt an der Synagoge einen Maulbeerbaum zur Erinnerung an die aus Laudenbach deportierten Kinder Wolf und Karl der Familie Frank. Die Grundschüler lasen zunächst in verteilten Rollen Texte, die das Leben der Familie Frank in den Zeiten des Nationalsozialismus erzählten und machten Ungerechtigkeiten und Gräueltaten hör- und spürbar. Mit Liedern auf hebräisch umrahmten die Kinder die Feierlichkeiten und halfen bei der Baumpflanzung unter Anleitung des 2. Förderkreisvorsitzenden Peter Kretzinger, von Beruf Förster, tatkräftig mit.
Begleitet wurden die Kinder von Schulleiterin Corinna Wirth, Klassenlehrerin Tanja Breitenbach, Lehrer Jürgen Östreicher und Musikpädagogin Sigrid Lechner.
Bürgermeister Hombach würdigte die anrührende Aktion der Kinder und betonte die große Bedeutung der damit verbundenen Botschaft.
Für den Nachmittag hatte die Stadt Karlstadt um 15.00 Uhr zur Eröffnungsfeier eingeladen. Zahlreiche Ehrengäste kamen nach Abschluss der Sanierungsarbeiten in die Ehemalige Synagoge.
Mainpost: https://www.karlstadt.de/seite/de/kreisstadt/1772/-/Festakt_zur_feierlichen_Uebergabe_der_Synagoge_Laudenbach.html
Am Sonntag, 25. Mai 2025 hatte der Förderkreis Ehemalige Synagoge e.V. zum Tag der offenen Tür anlässlich der Einweihung der Ehemaligen Synagoge zu einem bunten kulturellen Programm in und vor der Synagoge eingeladen.
Der Gemischte Chor des Männergesangvereins Laudenbach e.V. unter der Leitung von Ji-Su Park eröffnete das Programm mit einem jüdischen Lied. Im weiteren Verlauf trug der Chor deutsche und englische Lieder eindrucksvoll vor.
Den Beiträgen der Klangbank Musikwerkstatt aus Laudenbach mit jungen Sängerinnen und Sängern unter der Leitung von Gerhard Schmidt lauschte die Zuhörerschaft aufmerksam und wurde mit reichlich Beifall belohnt.
Maxime HIrt und Matic Fajfar, beides Schüler des P-Seminars des Johann-Schöner-Gymnasiums stellten ihre Projektarbeit zum Jüdischen Leben in Laudenbach vor. Mehr Informationen dazu finden Sie hier auf der Startseite.
Bei insgesamt drei Führungen konnten sich die Besucherinnen und Besucher selbst ein Bild von der Sanierung der Ehemaligen Synagoge machen. Sie erfuhren vom Vorsitzenden des Förderkreises Georg Schirmer Wissensertes über das Zusammenleben von christlichen und jüdischen Menschen in Laudenbach und über weitere jüdische Orte wie Mikwe, Mazzenbäckerei, Judenhof und Judenfriedhof.
Die Musikgruppee Klez´amore aus Würzburg unterhielt die Besucherinnen und Besucher mit typisch jüdischer Musik an Klarinette, Gitarre, Akkordeon und Oboe beim Straßenfest und trug zur fröhlichen Stimmung des Festes bei.
Großer Dank gilt allen Akteueren der Veranstaltungen, den Vereinen und allen Personen, die uns so tatkräftig in der Vorbereitung und Durchführung unserer Veranstaltungen zur Einweihung unterstützt haben.
Ebenso haben wir uns über das rege Interesse und die Anteilnahme zu den Veranstaltungen gefreut!
P-Seminar des Johann-Schöner-Gymnasiums Karlstadt erforscht „Jüdische Spuren in Laudenbach“
Am 9. Juli 2024 stellte das P-Seminar des Gymnasiums Karlstadt bestehend aus zwölf SchülerInnen der elften Klasse unter der Leitung ihres Lehrers Christof Rösel in einer feierlichen Stunde ihr Projekt an der Synagoge Laudenbach vor. Unter anderem gibt es nun einen Flyer zu den „Jüdischen Spuren in Laudenbach“ sowie einen Internetauftritt mit selbst entworfenen und gestalteten Audioaufnahmen. Den Flyer gibt es hier und in der Touristeninformation Karlstadt. Das ganze Projekt wurde von der Stadt Karlstadt unterstützt. Herzlichen Dank an das P-Seminar für die wertvolle und gelungene Arbeit und an die Stadt Karlstadt für die Unterstützung! Weitere Informationen zum Projekt können Sie dem Artikel der Mainpost entnehmen.


Bayerischer Engagiertpreis 2024 geht in der Kategorie Mut an den Förderkreis Ehemalige Synagoge Laudenbach

Am 13. Juli 2024 wurde dem „Förderkreis ehemalige Synagoge Laudenbach e.V.“ bei einer Festveranstaltung in München von Innenminister Joachim Herrmann der Engagiertpreis 2024 in der Kategorie „Mut“ verliehen. Es ist und eine große Ehre diesen Preis entgegenzunehmen und gleichzeitig danken wir allen unseren Mitgliedern und Förderern, die über viele Jahre ihr Engagement und Können auf verschiedenste Weise unermüdlich in den Dienst zur Erhaltung der Synagoge und der jüdischen Einrichtungen gestellt haben. Ohne Sie alle und Ihr herausragendes Engangement hätten wir diesen Ehrenpreis sicherlich nicht zugesprochen bekommen!
Sanierung der Synagoge

Im Oktober 2023 begann die Sanierung der Synagoge. Alte Balken wurden mit neuem Holz angesetzt, Fachwerkwände eingebaut, alte Bemalungen aus verschiedenen Epochen freigelegt, das Dach wurde mit neuen Biberschwanzziegeln eingedeckt und die Außenarbeiten durchgeführt. Von der Firma Gehrig aus Oberschleichach wurden unentgeltlich Fenster gefertigt und eingebaut. Im Dezember 2024 wurden die Sanierungsarbeiten termingerecht abgeschlossen.
Erste Eindrücke vom Versammlungsraum der Synagoge nach Beendigung der Sanierungsarbeiten im November 2024



The small village of Laudenbach – today a district of Karlstadt am Main – looks back on more than 500 years of continuous history of Jewish culture. Since 1426 Jews settle in the village. The sites of their worship practice and their daily village life remain unique: The „Judenhof“, the Mazzen bakery, the Mikwe, one of the largest Jewish cemeteries in Bavaria and one of the oldest village synagogues have survived the eventful history. The Förderkreis „Former Synagogue Laudenbach e.V.“ wants to preserve this unique ensemble of Jewish-Lower Franconian village culture. The aim of the association is not only to protect the synagogue from decay, but to keep alive the memory of the former Jewish neighbors with guided tours and seminars for school classes and adult groups, especially for the future generations. The confrontation with the very changeable everyday life between Christians and Jews and the fate of the Jewish families from our village should encourage more tolerance and an intelligent encounter with other cultures and religions.
Das Dorf Laudenbach

Das Dorf Laudenbach – heute ein Stadtteil von Karlstadt am Main – blickt auf eine über 500-jährige Geschichte jüdischer Kultur zurück. Seit 1426 siedeln Juden in dem Ort. Die bis heute erhalten gebliebenen Stätten der Religionsausübung und des dörflichen Alltagslebens sind einzigartig: Der „Judenhof“, die Mazzenbäckerei, das jüdische Tauchbad, einer der größten jüdischen Friedhöfe Bayerns und eine der ältesten in ihrer Gestalt erhaltenen Dorfsynagogen haben die wechselvolle Geschichte überlebt. Der Förderkreis Ehemalige Synagoge Laudenbach e.V.“ will dieses einzigartige Ensemble jüdisch-unterfränkischer Dorfkultur erhalten. Ziel des Vereins ist es nicht nur, die Synagoge vor dem Verfall zu bewahren, sondern mit Führungen und Seminaren für Schulklassen und Erwachsenengruppen vor allem für die nachkommenden Generationen die Erinnerung an die ehemaligen jüdischen Nachbarn wach zu halten. Die Auseinandersetzung mit dem sehr wechselvollen Alltagsleben zwischen Christen und Juden und dem Schicksal der jüdischen Familien aus unserer Ortschaft soll zu mehr Toleranz und zu einer verständigen Begegnung mit anderen Kulturen und Religionen ermutigen.